Diese Woche hatte ich Mittwoch, Donnerstag und Freitag frei, weil die Schule wieder einen Test-Akkord hatte, also wieder 7 Tests oder so. Also wurde mir freigestellt, ob ich zur Schule komme. Nicht dass ich die Schule auf das Letzte verabscheue oder so, aber mal ein paar freie Tage tun echt richtig gut, 2 Stunden länger schlafen und auch Sachen erledigen, die man an Schultagen aus Zeitgründen einfach nicht schafft. Außerdem hat sich meine Familie freigenommen, und da das meine letzten Tage hier waren, war das auch nochmal super schön.
Montag war ein "ganz normaler" Schultag mit anschließendem Taekwando.
Dienstag dann auch nochmal normal in die Schule und danach zum Golfen. Ja genau, zum Golfen :D
Ich habe aber nur Abschläge geübt, da es ja schon dunkel war. Aber dazu komme ich gleich nochmal.
Am Mittwoch habe ich erst einmal ein deutsches Frühstück für meine Gastschwester (Sie ist älter als meine Eltern und hat auch schon Kinder, aber im Endeffekt ist es die Tochter meiner Gasteltern, also ja, eigentlich ist sie eher eine zweite Gastmutter) gemacht. Sandwiches a la Leonard, Omelette und verschiedene belegte Brote.
Nach kurzer Pause nach dem Frühstück ging es dann ab nach Taichung. Zuerst haben wir einen alten Tempel besichtigt. Diese kleinen Lichter an den Wänden haben auch eine interessante Geschichte. Jeder kann zu diesem Tempel gehen und sich ein Jahr lang ein Licht "sichern". Auf dieses Licht wird dann dein Name geschrieben und du hast bis zum Jahresende Glück. Das kostet umgerechnet rund 125€. Nicht wenig und erst recht nicht hier in Taiwan.
Daneben stand noch eine Kirche, die wirklich perfekt zu den asiatischen Klischees passt. Rosafarbene Plastikstühle, alles sehr bunt und aufwendig gestaltet und Plastikblumen vor dem Eingang. Trotzdem schön und sehr interessant, so etwas mal gesehen zu haben.
Anschließend ging es in ein Erdbebenmuseum. Es bestand aus einem, von einem Erdbeben verwüsteten, Schulgelände. Die Konsequenzen waren unglaublich, aber es war nicht so "traurig", wie meine Eltern es vorhergesagt haben, da das Erdbeben morgens um 1 Uhr stattgefunden hat und somit keiner in der Schule gestorben ist. Das Erdbeben ereignete sich 1999 mit einer Stärke von rund 7. Meine Familie hat mir erzählt, dass sie so Angst hatte, dass das Haus einstürzt, dass sie auf dem Schulhof meiner Schule gezeltet haben. Das Beste ist, dass sie noch nicht einmal die Einzigen waren. Sie haben mir erzählt, dass fast die ganze Schulwiese voll von Zelten war.
Danach ging es einfach noch normal zum Karate und ins Bett.
Am nächsten Tag ging es dann golfen. Ich habe mich natürlich als großer Golfer angekündigt, um mitspielen zu dürfen. Das war aber leider ein Muss, auch wenn es ein Fehler war. Nun denn, bei meinem ersten Schlag habe ich direkt den Boden zerlöchert. Das war richtig peinlich, aber was sollte ich auch machen. Die ganze erste Runde war es kaum zu auszuhalten. Danach fand ich es einfach nur noch mega lustig. Meine Familie dann aber auch. Es hat auch wirklich Spaß gemacht. Aber ich habe kläglich versagt. 6 Bälle ins Wasser oder weit abseits des Golfkurses geschlagen, sodass man sie nicht wiederfinden konnte. Außerdem gefühlte 100 mal den Boden anstatt des Balles getroffen.
Danach sind wir noch in ein Restaurant gefahren, um dort zu Abend zu essen.
Freitag habe ich gelernt und am Nachtmittag ging es noch eine Runde bowlen. Meine Familie hat zwar extra auf Chinesisch geredet, weil sie nicht wollten, dass ich es erfahre, aber die Damen, die zur Hilfe dort anwesend sind mega auf mich abfahren, was mein Vater aber gar nicht toll findet :D
Samstag ging es dann nach Taichung in ein Kino und haben einen Film über die Umweltverschmutzung Taiwans geguckt. War sehr erschreckend aber sehr sehr provozierend. Für mich zumindest. Dann wird da 90 min darüber geredet, wie schlecht die Umweltverschmutzung in Taiwan ist und dann wird als einzige Lösung gezeigt, dass da manche Firmen Gemüse anbauen, ehrenamtliche Mitarebeiter dort arbeiten und dann der Ertrag unter den Mitarbeitern verteilt wird! Sowas wird nie klappen, diese kurz gedachte "perfekte" Welt. Deswegen regt es mich auch immer maßlos auf, wenn Leute so Behauptungen wie: "Auf der Welt soll es keine Ausbeutung, Krieg oder Streits geben !" Solche Behauptungen, die schlau klingen sollen, aber eigentlich total mainstream und auch total irrealistisch sind, kann ich gar nicht leiden.
Danach ging es noch kurz Fine Arts Muesem of Taichung und habe verbotenerweise auch ein Bild gemacht, von einer "Situation" die ich wirklich gut fand. Also nicht die Situation an sich, aber vom Künstler gut gedacht.
Am Abend wurde noch mit meiner 3. Gastfamilie zusammen gegessen und danach zuhause geschlafen. Außerdem habe ich meine Sachen gepackt, denn am nächsten Tag ging es zu meiner nächsten Familie.
Heute bin ich bei ihnen angekommen und mir gefällt es super. Wir leben etwas abseits, aber das ist kein Problem, denn die Familie hat noch eine Zweitwohnung in Yuanlin, von wo ich jeden morgen zur Schule fahre und wohin ich auch nach Schulschluss zurückfahre, um dort auf meine Mutter zu warten. Die Wohnung hat außerdem einen Pool, eine Tischtennisplatte und einen Billiard-Tisch. Heut Abend waren wir mal wieder Golfen und danach sind wir nach Changhua gefahren, um Hot-Pot zu essen. Es war wieder einmal super lecker.
Montag war ein ganz normaler Schultag.
Dienstag waren wir nochmal golfen und am Mittwoch bin ich krank geworden. Ich bin immer noch leicht erkältet, aber es geht langsam. Es klingt irgendwie etwas paradox, sich in so einem Land zu erkälten, aber ich empfinde den Winter hier um einiges kälter als in Deutschland. Und das bei Tiefsttemperaturen von 10 Grad.
Donnerstag ging es nach der Schule dann direkt nach Taichung. Dort haben wir Sushi in so einem Restaurant, wo das Essen auf so einem Band seine Runden dreht, gegessen. War richtig lecker. Danach sind wir noch kurz in so einen interntionalen Supermarkt gefahren, wo es vor allem viel deutsches Brot und deutschen Fisch gab. Wenn man dann so deutsche Sachen sieht, mit deutscher Aufschrift, dann fühlt man sich immer total glücklich, ehrlich.
Freitag, also heute habe ich einen Vortrag in der Nachbarstadt Dajia gehalten. Dort, in einer Schule, fand ein Interact Treffen statt und ich sollte dort ca. 5 min über mein bisheriges Austauschjahr berichten. 3 andere Austauschschüler waren auf dieser Schule, sodass ich sie kurz gesehen habe. War auch mal wieder gut, mit anderen Austauschschülern zu sprechen.
Aus Zeitgründen konnte ich meine Präsentation nur zur Hälfte halten, da meine 2. Mutter, mit der ich auch gefahren bin, sich total mit der Zeit verschätzt hatte und ich dann nur 2 min übrig hatte.
Anschließend ging es noch in ein Restaurant mit ein paar Rotariern.
Dann wurde ich nach Taichung gefahren, wo meine 3. und jetzige Mutter in einem Kaufhaus auf mich gewartet hat. Wir haben noch ein paar Weihnachtsgeschenke gekauft und dann ging es schon wieder essen. Obwohl es erst Nachmittag war. Ich habe also nur eine kleine Suppe und einen Salat gegessen. Danach ging es, welch Überraschung, wieder shoppen. Ich habe mir einen Schal gekauft und meine Mutter sich auch noch ein paar Sachen. Als wir dann alles hatten sind wir in ein japanisches Restaurant gefahren, und haben dort eine Kleinigkeit gegessen. Ihr merkt schon, ich gehe sehr oft essen.
Jetzt bin ich zuhause, da ich immer noch etwas angeschlagen bin und nicht zum Karate kann.
Die Firma meines Vaters hier produziert Plastikbecher, 4 Millionen am Tag. Wenn wir irgendwo Bubble tea oder sonst etwas trinken, ist der Becher fast immer von ihm, auch nicht schlecht.
Und noch ein Bild, welches den Kultur- und Temperaturunterschied zwischen Taiwanern perfekt beschreibt. 3 mal dürft ihr raten, welches Getränk ich hatte, als wir mit den anderen Rotariern bei Starbucks waren.
So jetzt sind seid ihr wieder auf dem aktuellsten Stand.
Außerdem wünsche ich euch allen einen schönen und vielleicht auch familiären 1. Advent sowie Nikolaus.
Bis dann, euer Leos :)
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